Wie viele Reifen dürfen F1-Teams verwenden?

  • F1-Fahrer erhalten pro Wochenende 13 Trockenreifen-, 4 Intermediates- und 3 Regenreifensätze
  • Bei Trockenrennen müssen mindestens zwei verschiedene Trockenmischungen verwendet werden
  • Alle unbenutzten Reifen werden nach dem Event an Pirelli zurückgegeben

F1-Teams dürfen während eines regulären Rennwochenendes 13 Sätze Trockenreifen pro Auto verwenden sowie vier Sätze Intermediates und drei Reifensätze für starken Regen. Insgesamt erhalten die Teams 20 Reifensätze pro Auto und Rennwochenende; bei Sprint-Wochenenden sinkt diese Zahl auf 12 Trockenreifensätze. Der italienische Hersteller Pirelli ist der exklusive Reifenausrüster der Formel 1 und stellt allen Teams identische Reifenkontingente zur Verfügung, um ein ausgewogenes Wettbewerbsniveau zu gewährleisten.

Die Reifenverteilung erfolgt in vorgegebenen Mischungen, an die sich die Teams während der Trainings-, Qualifikations- und Rennsitzungen halten müssen. Regulär erhalten sie acht Sätze Soft, drei Sätze Medium und zwei Sätze Hard Compound. Dieses streng regulierte System verhindert einen unfairen Wettbewerb durch exzessive Reifennutzung und behält zugleich die strategischen Elemente der Reifenstrategie bei.

Wie viele Reifen dürfen F1-Teams pro Wochenende verwenden?

Formel-1-Teams erhalten unterschiedliche Reifenkontingente, je nachdem, ob es sich um ein reguläres Grand-Prix-Wochenende handelt oder um ein Sprint-Wochenende. An regulären Wochenenden erhalten Teams 20 Reifensätze, bei Sprint-Veranstaltungen 19 Sätze.

Reifenkontingente bei regulären Grand-Prix-Wochenenden

Jeder Fahrer erhält 13 Sätze Trockenreifen, aufgeteilt auf die von Pirelli für die Strecke ausgewählten Mischungen. Typischerweise sind das acht Sätze Soft, drei Medium und zwei Hard. Fahrer, die das Q3 erreichen, erhalten einen zusätzlichen Soft-Satz für die letzte Qualifikationsrunde.

Für nasses Wetter werden außerdem vier Sätze Intermediates und drei Sätze Regenreifen bereitgestellt. Nach Freien Trainings müssen Reifen zurückgegeben werden – jeweils zwei nach FP1 und FP2, was die Optionen für Qualifying und Rennen reduziert.

Regel: Bei einem trockenen Rennen müssen zwei verschiedene Trockenmischungen verwendet werden.

Reifenkontingente bei Sprint-Wochenenden

Bei Sprint-Wochenenden wird die Anzahl der Trockenreifensätze pro Fahrer auf 12 reduziert: sechs Sätze Soft, vier Medium und zwei Hart. Für nasses Wetter stehen fünf Sätze Intermediates und zwei Regenreifensätze zur Verfügung.

Die reduzierte Fahrzeit macht es schwieriger, Reifenstrategie und Setup-Änderungen zu optimieren.

Reifentypen in der F1 und ihre Mischungen

Pirelli stellt sechs Slick-Mischungen (C1 bis C6) und zwei Regenreifentypen her. Jeder Mischtyp unterscheidet sich in Grip und Haltbarkeit und wird per Farbcodierung markiert.

Slick-Reifen: Hart, Medium und Soft

Slicks haben kein Profil und sind für trockene Bedingungen. Pirelli wählt für jedes Rennen drei Mischungen aus:
Soft (rot), Medium (gelb), Hard (weiß).

Soft bietet maximalen Grip aber hohen Verschleiß – ideal für Qualifying oder kurze Stints. Medium balanciert Grip und Lebensdauer. Hard bietet geringe Haftung, hält aber am längsten.

Der C6 kommt 2025 als Ultra-Soft für Rennen auf Stadtkursen mit niedrigen Temperaturen.

Regenreifen: Intermediate und Full Wet

Intermediates (grün) sind für feuchte Strecken, Full Wets (blau) für starken Regen. Intermediates verdrängen 30 l/s, Full Wets 85 l/s bei 320 km/h.

Wird ein Rennen als “nass” erklärt, können diese Reifen genutzt werden. Pro Fahrer gibt es vier Intermediates und drei Regenreifen pro Wochenende.

Pirelli-Farbmarkierungen

Soft – rot, Medium – gelb, Hard – weiß, Intermediate – grün, Wet – blau. Zusätzliche Markierungen wie C1–C6 sind auf den Seitenwänden aufgedruckt. Teams markieren Reifen auch zur Alters- und Nutzungsverfolgung.

Wie werden Mischungen für jedes Rennen ausgewählt?

Pirelli analysiert Streckenoberfläche, Layout, Wetter und Temperatur. Glatte Strecken benötigen härtere Mischungen (z. B. Barcelona), abrasive brauchen weichere (z. B. Silverstone). Heißes Wetter = hart, kühles Wetter = weich.

Vorschriften zur Reifennutzung

Pflicht zur Nutzung verschiedener Mischungen

Bei trockenen Bedingungen sind zwei unterschiedliche Slicks vorgeschrieben. Ein Fahrer, der z. B. mit Soft startet, muss auf Medium oder Hard wechseln.

Beispiele:

  • Start mit Medium → Wechsel auf Hard oder Soft
  • Start mit Hard → Wechsel auf Medium oder Soft
  • Start mit Soft → Wechsel auf Medium oder Hard

Nach der Nutzung zweier Mischungen ist die Regel erfüllt.

Reifenrückgabe während des Wochenendes

Standard-Wochenende:

  • 13 Sätze Slicks
  • 2 Rückgaben nach FP1, FP2, FP3
  • 7 Sätze bleiben für Qualifying und Rennen

Sprint-Wochenende:

  • 12 Sätze Slicks
  • angepasster Rückgabe-Zeitplan
  • Zusätzlicher Soft-Satz für SQ3

Reifenregeln bei nassen und trockenen Bedingungen

Regenreifen-Kontingent:

  • Standard: 4 Sätze Intermediates, 3 Sätze Wet
  • Sprint: 5 Sätze Intermediates, 2 Sätze Wet

Bei “nassen” Rennen entfällt die Pflicht zur Reifenkombination. Das gibt mehr strategische Freiheit, doch Verschleiß kann dennoch Boxenstopps erzwingen.

Wer waren die früheren Reifenhersteller der Formel 1?

Neben Pirelli (seit 2011 exklusiv) waren auch andere Hersteller aktiv – wie z. B. Goodyear (494 GP-Starts, 368 Siege), Bridgestone (244 Starts, 175 Siege), Michelin (215 Starts, 102 Siege), Dunlop (langjähriger Monopolanbieter ab 1959), Firestone (121 Starts, 48 Siege), Englebert (bis 1958, 61 Starts, 8 Siege), Avon (29 Starts, 0 Siege) und Continental (13 Starts, 10 Siege).

F1 Reifenkunde – häufige Fragen (FAQs)

Wie viele Reifensätze bekommt ein F1-Team pro Rennwochenende?

Jeder Fahrer erhält 13 Trocken-, 4 Intermediates- und 3 Regenreifensätze. Insgesamt also 20 Sätze pro Auto.

Müssen F1-Teams mehrere Reifenmischungen während des Rennens verwenden?

Ja. Bei trockenen Bedingungen müssen mindestens zwei verschiedene Slicks verwendet werden. Diese Regel gilt nicht für Regenreifen.

Dürfen Teams ihre Reifenmischungen selbst wählen?

Nein. Seit 2020 wählt Pirelli drei Mischungen für jedes Rennen. Alle Teams erhalten dasselbe Kontingent.

Welche Reifentypen gibt es in der F1?

Sechs Slick-Mischungen (C1 bis C6), von denen pro Rennen drei ausgewählt werden. Zusätzlich gibt es Intermediate- und Regenreifen.

Was passiert mit unbenutzten Reifen nach dem Rennen?

Alle unbenutzten Reifen werden an Pirelli zurückgegeben und recycelt. Die FIA verfolgt jede Nutzung per Scans und Protokollen.

Wer liefert die Reifen in der Formel 1?

Pirelli ist seit 2011 exklusiver Reifenlieferant der Formel 1.

Übersetzung aus dem englischen Artikel “How Many Tires Are F1 Teams Allowed?

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