Wie lang ist eine Runde am Circuit of the Americas?
Eine Runde auf dem Circuit of the Americas ist 5,513 Kilometer (3,426 Meilen) lang. Damit gehört sie zu den längeren Strecken im Formel-1-Kalender und bietet eine Mischung aus Hochgeschwindigkeitsgeraden, engen Haarnadelkurven und technischen Kurven, die sowohl das Fahrkönnen als auch das Fahrzeug-Setup fordern.
Die Strecke befindet sich in Austin, Texas, wurde speziell für die moderne Formel 1 gebaut und beherbergte 2012 erstmals den Großen Preis der USA. Die vollständige Grand-Prix-Variante umfasst 20 Kurven und mehrere Höhenunterschiede, wobei der steile Anstieg in Kurve 1 besonders markant ist und zu einem ikonischen Bestandteil des COTA-Erlebnisses wurde.
Die Kombination aus einer langen Runde und einer breiten Strecke macht den Kurs zudem zu einer Strecke mit guten Überholmöglichkeiten und strategischer Flexibilität.
Die Rundenlänge und Kurvenvielfalt in COTA machen die Strecke zu einem Schlüsselfaktor sowohl in der Konstrukteurs- als auch in der Fahrerwertung und sorgen oft für dramatische Momente in der späten Saison.
Circuit of the Americas – Sektor für Sektor
Jede Runde auf dem Circuit of the Americas misst 5,513 Kilometer und ist in drei unterschiedliche Sektoren unterteilt. Diese Abschnitte testen alle Aspekte der Fahrzeugperformance: Hochgeschwindigkeitsreaktion, Bremsstabilität, Abtriebseffizienz und Traktionsmanagement. Die Teams müssen ihr Setup sorgfältig auf diese Sektoren abstimmen, da jeder eine einzigartige Mischung aus mechanischem Grip, aerodynamischer Stabilität und fahrerischem Feingefühl erfordert.
Sektor Eins: Hochgeschwindigkeits-Richtungswechsel und Steigung
Sektor Eins beginnt mit einem steilen Anstieg in Kurve 1, wo die Bremsstabilität entscheidend ist. In dieser Kurve ist eine starke Verzögerung bergauf erforderlich, was einerseits als natürliche Bremskraft wirkt, andererseits aber durch die Kompression zusätzliche Kräfte auf das Fahrwerk und die Vorderreifen ausübt. Der Kurveneingang ist breit, was oft zu aggressiveren Überhol- oder Verteidigungsmanövern einlädt.
Nach Kurve 1 fällt die Strecke in eine Abfolge von Hochgeschwindigkeits-Richtungswechseln zwischen Kurven 2 bis 6. Diese Kurven ähneln der Maggotts-Becketts-Passage in Silverstone oder den S-Kurven in Suzuka. Dieser Streckenabschnitt erfordert eine stabile aerodynamische Plattform, da die Autos seitlich stark belastet werden, bei minimalem Bremseinsatz.
Ein Auto muss hier folgende Eigenschaften aufweisen:
- Ausgezeichneten Grip an der Vorderachse und schnelle Reaktion
- Konstanten aerodynamischen Abtrieb bei seitlicher Gierbewegung
- Minimales Untersteuern zur Linienpräzision
Sektor Eins endet kurz vor Kurve 7, wo der Übergang vom schnellen Rhythmus zur mittleren Geschwindigkeit beginnt. Jeder Fehler in der Anfangssequenz kann sich durch den Rest der Runde ziehen, da die Kurvenausgangsgeschwindigkeit die Leistung auf den Geraden im zweiten Sektor bestimmt.
Sektor Zwei: Traktionszonen und Höchstgeschwindigkeit
Sektor Zwei kombiniert Richtungswechsel bei mittlerer Geschwindigkeit mit der längsten Geraden der Strecke. Er beginnt mit einer technischen Reihe von Kurven 7 bis 11. Diese sind langsamer als der S-Abschnitt in Sektor Eins, mit stärkerem Fokus auf Traktion und Kontrolle des Gaspedals.
Kurve 11 ist eine enge Haarnadel nach links, die präzises Bremsen und einen sauberen Ausgang erfordert. Danach folgt die etwa einen Kilometer lange Gerade, eine DRS-Zone, in der die Autos Geschwindigkeiten von über 320 km/h erreichen. Die Leistung auf der Geraden und die Strategie zur Energienutzung sind in diesem Streckenabschnitt entscheidend.
Wichtige technische Schlüsselfaktoren in Sektor Zwei sind:
- Stabilität der Hinterreifen bei Beschleunigung
- Effektive Nutzung der Hybridleistung zum Überholen
- Luftwiderstandsarmes Aero-Profil zur Optimierung der Höchstgeschwindigkeit
Auch Windrichtung und Höhenlage beeinflussen die Leistung in Sektor Zwei. Wegen der Höhe und der Offenheit von COTA können Windböen die Bremspunkte und das Fahrverhalten auf der Geraden erheblich beeinflussen. Fahrer, die konstant Grip am Ausgang der Kurven finden, können in diesem Sektor viel Zeit gutmachen.
Sektor Drei: Starkes Bremsen, Richtungswechsel und Kurvenausgang
Sektor Drei ist der vielseitigste und technisch anspruchsvollste Streckenabschnitt. Er beginnt nach der langen Geraden mit einer harten Bremszone in Kurve 12. Ab hier ähnelt die Strecke dem Stadionabschnitt in Hockenheim mit den Kurven 13 bis 15, die enge Haarnadelkurven und schnelle Richtungswechsel beinhalten, was die Autos in langsam gefahrene Grip-Zonen zwingt.
In diesem Sektor dominiert der mechanische Grip. Fahrwerksabstimmung, Stabilität des Hecks und Empfindlichkeit des Gaspedals spielen eine größere Rolle als Abtrieb oder Höchstgeschwindigkeit. Der Stadionabschnitt stellt auch die Geduld und das Gleichgewicht der Fahrer bei langsamer Drehung auf die Probe.
Kurve 16 bis Kurve 18 ist eine durchgehende, stark belastete Rechtskurve, in der der Fahrer das Gaspedal halten muss, während er die Seitenführungskräfte ausbalanciert. Die Reifen werden hier extrem beansprucht und jedes Über- oder Untersteuern kann Zeit kosten und zu Hitzestau führen.
Die letzten Kurven, Kurve 19 und 20, führen zurück auf die Start-Ziel-Geraden. Dabei handelt es sich um Ausgänge mit mittlerer Geschwindigkeit, bei denen sauberes Einlenken und frühes Beschleunigen entscheidend sind. Ein starker Sektor Drei basiert auf:
- Präzises Bremsen mit minimalem Blockieren
- Fahrwerksabstimmung optimiert für Reaktionsfähigkeit bei niedriger Geschwindigkeit
- Vorhersehbare Drehmomentabgabe beim Kurvenausgang
Dieser Sektor entscheidet oft über die Rundenzeit im Qualifying, besonders wenn die Reifen anfangen abzubauen. Auch Überholmöglichkeiten bieten sich, wenn Fahrer unter Druck Fehler machen – besonders spät im Rennen.
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Übersetzung aus dem englischen Artikel “How Long Is A Lap At Circuit of the Americas?“