Was ist der kürzeste F1-Kurs der Welt?
Die Formel 1, die höchste Klasse des Monoposto-Autorennsports, ist bekannt für ihre anspruchsvollen Strecken, die sowohl das Fahrkönnen der Piloten als auch die Performance der Fahrzeuge auf die Probe stellen. Von der intensiven Hitze der Wüstenrennstrecken bis zu engen Straßen durch Stadtlandschaften – diese Rennorte kommen in vielerlei Formen und Größen. Einige Strecken heben sich jedoch durch ihre kürzere Länge besonders hervor, was ein spannenderes Rennerlebnis ermöglicht und von den Fahrern noch mehr Präzision verlangt.
Nach der Sommerpause kehrt die Formel 1 mit dem ersten Rennen in Zandvoort zurück – dem Heimkurs des zweifachen Weltmeisters Max Verstappen und einer Strecke, die viele Fans für die kürzeste im Kalender halten.
Mehrere Online-Wettanbieter sehen Verstappen mit einer Quote von -450 als klaren Favoriten auf den Sieg beim Großen Preis der Niederlande, während sein Red-Bull-Teamkollege Sergio Perez mit +1000 auf Platz zwei liegt. Nach einem langsamen Saisonstart liegt der siebenfache Weltmeister Lewis Hamilton bei +1200, und der wiedererstarkte Lando Norris bei +1400.
Die kürzesten Strecken in der F1-Geschichte
Die reiche Geschichte der Formel 1 umfasst viele Rennstrecken auf der ganzen Welt, doch drei stechen aufgrund ihrer Kürze besonders hervor. In der Reihenfolge sind das der Zeltweg Airfield Circuit, der Long Beach Street Circuit und der Circuit de Monaco – jede dieser Strecken hat ihre ganz eigenen Besonderheiten und ihre eigene Renngeschichte.
Zeltweg Airfield hält den Titel der kürzesten jemals genutzten F1-Strecke. Der einfache Flugplatzkurs in Österreich wurde nur einmal, beim Großen Preis von Österreich 1964, verwendet. Mit einem einfachen Layout aus zwei langen Geraden und zwei engen Kurven maß die Strecke gerade einmal 3,186 km. Trotz eines denkwürdigen Rennens, bei dem Lorenzo Bandini seinen einzigen F1-Sieg holte, war die Strecke aufgrund ihrer unebenen Oberfläche unbeliebt und wurde in den Folgejahren durch den Österreichring ersetzt.
Der Long Beach Street Circuit in Kalifornien, USA, folgte in puncto Kürze dicht dahinter. Diese legendäre Strecke feierte ihr F1-Debüt 1976 und war bis 1983 fester Bestandteil des Rennkalenders. Mit einer Länge von 3,251 km schlängelte sich der Kurs durch die malerischen Straßen von Long Beach. Die vielen engen Kurven erforderten höchste Präzision von den Fahrern. Trotz seiner Beliebtheit wurde das Rennen später in eine andere Serie überführt – das letzte F1-Rennen in Long Beach fand 1983 statt.
Schließlich ist der ikonische Circuit de Monaco in Monte Carlo der drittkürzeste Kurs der F1-Geschichte. Seit 1929 Austragungsort von Rennen, gilt er als prestigeträchtigster Austragungsort der Sportart. In seiner kürzesten Phase zwischen 1929 und 1979 maß der Kurs 3,1 km, heute sind es 3,337 km. Die engen Straßen und engen Leitplanken machen ihn zu einer enormen Herausforderung. Der Große Preis von Monaco gilt als eines der schwierigsten und glamourösesten Rennen – und ist Teil der prestigeträchtigen “Triple Crown of Motorsport”.
Zusammenfassend repräsentieren das Zeltweg Airfield, Long Beach und Monaco die drei kürzesten Strecken der Formel-1-Geschichte – jede mit ihrem ganz eigenen Charakter und ihren Herausforderungen.
Diese Schauplätze haben eine bedeutende Rolle in der Entwicklung des Sports gespielt und gehören untrennbar zu seinem faszinierenden Erbe – ganz anders als der längste jemals gefahrene Kurs, der Pescara Circuit mit 25,801 km, der vollständig aus öffentlichen Straßen in Pescara (Italien) bestand!
Die 10 kürzesten Strecken im aktuellen F1-Kalender
Der Formel-1-Kalender bietet eine Vielzahl anspruchsvoller Rennstrecken – jede mit ganz eigenen Merkmalen. Darunter gibt es auch einige Kurse, die sich durch eine besonders geringe Länge auszeichnen und dennoch spannende Rennen mit sich bringen.
Hier sind die zehn kürzesten Strecken im aktuellen F1-Kalender…
#10. Marina Bay Street Circuit
Die Marina Bay Street Circuit ist ein 5,063 km langer Straßenkurs im Herzen der Marina Bay in Singapur. Bekannt für ihr komplexes Design und die unebene Fahrbahnoberfläche, ist diese Strecke Veranstaltungsort des prestigeträchtigen Grand Prix von Singapur. Mit 23 Kurven gilt sie als eine der physisch anspruchsvollsten Strecken im F1-Kalender.
Der Singapur-GP ist zudem das einzige Nachtrennen der Formel 1. Diese Einzigartigkeit zieht jährlich Fans aus der ganzen Welt an. Die Strecke verläuft durch das Stadtzentrum, was zur Komplexität des Kurses beiträgt.
Trotz ihrer relativ kurzen Distanz ist die Strecke bekannt für ihre hohe Geschwindigkeit und anspruchsvolle Bedingungen. Aufgrund des feucht-heißen Klimas verlieren Fahrer bis zu 3 kg Körpergewicht, was körperliche Fitness und Anpassungsfähigkeit unerlässlich macht.
Fazit: Der Marina Bay Street Circuit mit seinem hohen technischen Anspruch, dem Straßenkurs-Charakter und der Nachtrennatmosphäre ist eine herausragende Station im Formel-1-Kalender.
#9. Circuit de Barcelona-Catalunya
Der Circuit de Barcelona-Catalunya in Montmeló bei Barcelona ist 4,657 km lang und Austragungsort des Großen Preises von Spanien. Bekannt für seine langen Geraden und verschiedenen Kurvenkombinationen gilt der Kurs als ausgeglichene Strecke mit sowohl schnellen als auch technischen Abschnitten.
Mit 31 Austragungen zwischen 1991 und 2021 war die Strecke Zeuge ikonischer Momente. Michael Schumacher ist mit sechs Siegen der erfolgreichste Pilot, Ferrari das erfolgreichste Team mit acht Siegen.
Startplatz eins ist hier entscheidend – 71 % der Rennen wurden vom Polesetter aus gewonnen. Zuschauer haben dank zahlreicher Tribünen beste Sicht – besonders auf den Tribünen an Kurve 1 und 3.
Die Strecke ist gut erreichbar und bietet 32.000 Parkplätze. Die Anfahrt erfolgt über die C-17 oder AP-7.
Fazit: Der Circuit de Barcelona-Catalunya ist eine vielseitige Strecke, die regelmäßig hochklassige Rennen liefert.
#8. Hungaroring
Der Hungaroring in Mogyoród bei Budapest ist 4,381 km lang und seit 1986 Austragungsort des Großen Preises von Ungarn – und somit das erste F1-Rennen hinter dem Eisernen Vorhang.
Die Strecke liegt in einem Tal, wodurch rund 80 % der Strecke einsehbar sind. Aufgrund weniger Geraden wird sie oft mit Kartbahnen verglichen – Überholen ist schwierig.
Der Hungaroring ist aktuell die drittkürzeste Strecke im Kalender und die zweitschnellste nach Monaco. Die Strecke fordert Fahrzeug-Setup und Fahrkönnen besonders stark. Seit Inbetriebnahme gab es zwei große Umbaumaßnahmen (1989, sowie spätere Änderungen an einzelnen Kurven).
Trotz ihrer Kürze bietet die Strecke jedes Jahr spannende Rennen und bleibt ein beliebter Kurs bei Fans und Fahrern.
#7. Circuit Gilles-Villeneuve
Der Circuit Gilles-Villeneuve liegt auf der Île Notre-Dame in Montreal (Kanada) und ist 4,361 km lang. Der Straßenkurs ist Austragungsort des Großen Preises von Kanada und wurde 1978 erstmals befahren.
Die enge Streckenführung mit schnellen Geraden und Haarnadelkurven stellt hohe Anforderungen an Fokus und Präzision. Berühmt ist die “Wall of Champions”, an der schon viele Piloten ausschieden.
Hamilton und Schumacher gewannen hier je sieben Mal, Ferrari erzielte 14 Siege.
Obwohl er nicht der kürzeste Kurs ist, zählt der Circuit Gilles-Villeneuve wegen seiner Herausforderungen und Atmosphäre zu den wichtigsten Formel-1-Strecken.
#6. Red Bull Ring
Der Red Bull Ring in Spielberg (Österreich) war zuvor als Österreichring und A1-Ring bekannt. Der ursprüngliche Kurs wurde stark umgestaltet – heute zählt er mit 4,318 km zu den kürzeren Strecken der Formel 1.
Mit nur 10 Kurven bietet der Kurs der Saison 2023 die wenigsten Richtungswechsel. Die Mischung aus schnellen Geraden und engen Kurven macht die Strecke intensiv und aufregend.
Der Red Bull Ring bietet ein dynamisches Fahrerlebnis und bleibt ein beliebter Austragungsort auf dem F1-Kalender.
#5. Autodromo José Carlos Pace
Das Autódromo José Carlos Pace in São Paulo (Brasilien), auch bekannt als Interlagos, wurde 1940 eröffnet und ist 4,309 km lang. Seit 1973 werden hier regelmäßig F1-Rennen ausgetragen.
Benannt nach dem verstorbenen Fahrer José Carlos Pace ist der Kurs technisch anspruchsvoll. Mehrere Streckenumbauten haben die Sicherheit verbessert.
Langsame Kurven, schnelle Geraden, Höhenunterschiede und wechselnde Wetterbedingungen machen Interlagos zu einer besonderen Herausforderung und einem festen Bestandteil der Formel 1.
#4. Autódromo Hermanos Rodríguez
Das Autódromo Hermanos Rodríguez in Mexiko-Stadt misst 4,304 km. Benannt nach den Brüdern Ricardo und Pedro Rodríguez, liegt die Strecke über 2.000 Meter über dem Meeresspiegel.
Die dünne Luft beeinflusst Motoren- und Aerodynamikleistung und stellt besondere Anforderungen. Die Strecke hat eine bewegte Geschichte – seit den frühen 60er-Jahren werden hier internationale Rennen gefahren.
Insgesamt betreten Fahrer hier eine herausfordernde Umgebung, auch ohne der kürzeste Kurs zu sein.
#3. Circuit Zandvoort
Der 4,259 km lange Circuit Zandvoort in den Niederlanden wurde ab 1939 errichtet. Inmitten von Dünen gelegen, bietet er markante Höhenunterschiede.
Die Strecke nahe dem Meer vermittelt ein “Old-School”-Gefühl mit schnellen Kurven. Fahrer kommen bei der Strecke ihren Fans besonders nahe, was das Erlebnis intensiviert.
Einzigartig und herausfordernd – Zandvoort ist eine spannende Station im F1-Kalender.
#2. Bahrain International Circuit
Die 3,543 km lange Strecke in Sakhir (Bahrain) wurde 2004 eröffnet. Sie wurde von Hermann Tilke entworfen und trägt den Großen Preis von Bahrain aus.
Die 15 Kurven bieten viele Überholmöglichkeiten. Das Nachtrennen unter Flutlicht ist visuell eindrucksvoll – besonders wegen wechselnder Temperaturen und Sichtverhältnisse.
Der Bahrain International Circuit bietet ein modernes, abwechslungsreiches Rennspektakel.
#1. Circuit de Monaco
Der 3,337 km lange Circuit de Monaco in Monte Carlo ist der kürzeste Kurs der Formel 1 weltweit. Schon seit 1929 wird hier gefahren.
Er gilt als die schwierigste Strecke im Kalender. Enge Kurven, enge Straßen, Null Spielraum für Fehler. Die Strecke zieht rund um den Hafen und bietet ein atemberaubendes Panorama.
Monaco ist ein Klassiker, ein Juwel der Formel 1 – Teil der Triple Crown. Ayrton Senna gewann hier sechs Mal.
Was sind die längsten F1-Strecken der Welt?
Wir kennen jetzt die kürzesten – doch welche sind die längsten F1-Strecken?
| Rang | Streckenname | Großer Preis | Länge in Kilometern | Länge in Meilen |
| 1 | Circuit de Spa Francorchamps | Großer Preis von Belgien | 7,004 | 4,352 |
| 2 | Circuit de la Sarthe | (Nicht im F1-Kalender) | 6,949 | 4,320 |
| 3 | Silverstone Circuit | Großer Preis von Großbritannien | 5,891 | 3,660 |
| 4 | Baku City Circuit | Großer Preis von Aserbaidschan | 6,003 | 3,730 |
| 5 | Circuit of the Americas | Großer Preis der USA | 5,513 | 3,426 |
| 6 | Sochi Autodrom | Großer Preis von Russland | 5,848 | 3,634 |
| 7 | Marina Bay Street Circuit | Großer Preis von Singapur | 5,063 | 3,147 |
| 8 | Shanghai International Circuit | Großer Preis von China | 5,451 | 3,387 |
| 9 | Suzuka Circuit | Großer Preis von Japan | 5,807 | 3,608 |
| 10 | Yas Marina Circuit | Großer Preis von Abu Dhabi | 5,554 | 3,451 |
Was ist der kürzeste F1-Kurs der Welt? – Fazit
Fazit: Der kürzeste Formel-1-Kurs der Welt ist der Circuit de Monaco mit nur 3,337 km Streckenlänge. Trotz kurzer Distanz gilt er als einer der anspruchsvollsten und prestigeträchtigsten Kurse des Kalenders. Enge Gassen, Kurven, Leitplanken und unverzeihliche Fehler – der Monaco-GP steht für Glamour, Geschichte und fahrerische Größe. Jedes Jahr aufs Neue fasziniert er Fans und Fahrer. Auch wenn andere F1-Kurse moderner und länger sind, bleibt Monaco ein zeitloser Klassiker.
Übersetzung aus dem englischen Artikel “What Is The Shortest F1 Circuit In The World? “