Wie Steuert Das Formel-1-Lenkrad Das Auto?

Ein Formel-1-Lenkrad steuert das Auto über ein komplexes System aus Knöpfen, Drehschaltern, Schaltwippen und einer zentralen Nabe und regelt Lenkung, Gangwechsel, Bremsen, Beschleunigung sowie über 20 einstellbare Parameter wie Motorleistung, Aerodynamik und Reifenleistung in einem 798 Kilogramm schweren Fahrzeug, das mit 300 Kilometern pro Stunde fährt.

Anders als das einfache Lenkrad eines Straßenautos dient diese Carbonfaser-Einheit als Kommandozentrale des Fahrers, integriert ein digitales Display und über 100 elektrische Verbindungen zur Feinabstimmung einer 1.000 PS starken Hybridantriebseinheit in Echtzeit.

Gemäß den technischen Vorschriften der FIA für 2025 wiegt es 1,3 Kilogramm, kostet etwa 50.000 Pfund und übernimmt Aufgaben vom Gangwechsel in 0,005 Sekunden bis zur Aktivierung eines elektrischen Boosts von 120 Kilowatt.

Diese Analyse untersucht, wie seine Komponenten – Knöpfe, Drehregler, Schaltwippen und mehr – zusammenarbeiten, und bietet neuen Fans klare Einsichten, während sie tief in das Ingenieurwesen eintaucht, das die F1-Leistung antreibt…

Der Kern des Lenkrads: Lenkung und Struktur

Das Formel-1-Lenkrad ist eine rechteckige Nabe, etwa 280 Millimeter breit und 190 Millimeter hoch, aus leichtem Carbonfaser gefertigt. Seine Form maximiert den Platz im engen Cockpit des Autos und passt perfekt in das 2 Meter breite Chassis. Das Lenkrad ist über einen Schnellverschlussmechanismus mit dem Lenksystem verbunden, sodass Fahrer es bei Notfällen in 2 Sekunden abnehmen können, wie es die FIA-Vorschriften verlangen.

Die Lenkung bewegt die Vorderräder über ein Zahnstangenlenksystem, wobei eine 12-Grad-Drehung des Lenkrads die Räder um 1 Grad bewegt, was eine präzise Reaktion gewährleistet. Bei 300 Kilometern pro Stunde bewirkt eine kleine Anpassung eine präzise Richtungsänderung des Autos, wobei in engen Kurven Kräfte von bis zu dem Fünffachen der Erdanziehung auf den Fahrer wirken – dafür sind bis zu 30 Newton Kraft nötig. Ohne Servolenkung verlassen sich Fahrer auf geformte Silikongriffe zur Kontrolle, passend auf ihre Hände zugeschnitten, für Komfort in einem zweistündigen Rennen. Dieses direkte Setup liefert sofortiges Feedback und lässt den Fahrer jede Nuance des Fahrverhaltens spüren.

Zentrales Display: Das Armaturenbrett des Fahrers

In der Mitte des Lenkrads befindet sich ein 4,3-Zoll-Digitalbildschirm, der wichtige Informationen wie Motordrehzahl bis zu 15.000 Umdrehungen pro Minute, Fahrzeuggeschwindigkeit von 0 bis 360 Kilometer pro Stunde, Gangposition über acht Gänge, Reifendrücke zwischen 22 und 25 psi sowie die elektrische Batterieladung mit einem Limit von 4 Megajoule pro Runde anzeigt. Mit nur 200 Gramm Gewicht aktualisiert sich der Bildschirm 60-mal pro Sekunde, wird von einem 12-Volt-System betrieben und bleibt auch bei hellem Sonnenlicht gut lesbar.

Fahrer wechseln mit einem nahegelegenen Drehregler zwischen verschiedenen Anzeigen – Rundenzeiten, Abstände zu Gegnern oder Bremstemperaturen bis zu 700 Grad Celsius. Warnungen blinken bei Problemen wie niedrigem Öldruck oder überhitzter Elektronik, was schnelle Reaktionen ermöglicht. Verbunden mit dem Hauptcomputer des Autos, der Daten mit 100 Megahertz verarbeitet, liefert der Bildschirm Echtzeitinformationen über mehr als 300 Systeme und unterstützt den Fahrer bei Sekundenentscheidungen, ohne den Blick von der Strecke zu nehmen.

Knöpfe: Sofortige Systemkontrolle

Das Lenkrad verfügt über 10 bis 15 Knöpfe, alle unterschiedlich geformt – quadratisch, rund oder geriffelt – damit Fahrer sie bei hoher Geschwindigkeit ertasten können. Aus Aluminium oder Kunststoff gefertigte Knöpfe sind hinterleuchtet und für 1 Million Betätigungen ausgelegt. Sie steuern kritische Funktionen und sorgen für unmittelbare Reaktionen:

  • Differentialsperre: Gleicht die Kraftverteilung auf die Hinterräder aus, um Schleudern auf rutschigem Untergrund zu verhindern.
  • Funk: Öffnet eine sichere Verbindung zur Boxencrew, wird bis zu 100 Mal pro Rennen für Strategieabsprachen genutzt.
  • Drag Reduction System: Hebt den Heckflügel in bestimmten Zonen an und ermöglicht so 15 km/h mehr Geschwindigkeit durch reduzierten Luftwiderstand.
  • Boxengassen-Begrenzer: Begrenzung der Geschwindigkeit auf 80 km/h in der Boxengasse, um die Sicherheit bei Stopps zu gewährleisten.

Jeder Knopf reagiert in 0,1 Sekunden und ist über 100 winzige Verbindungsstücke mit dem Computer des Autos verbunden – schnelle Änderungen wie der Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs um 0,5 Kilogramm pro Runde sind so möglich. Diese Knöpfe sind in 10 Minuten austauschbar und kosten zwischen 500 und 1.000 Pfund pro Stück.

Drehregler: Feinjustierung der Leistung

Das Lenkrad enthält vier bis sechs Drehregler aus leichtem Aluminium, mit Rastpositionen für präzise Einstellungen. Jeder Regler rastet ein, um Vibrationen standzuhalten, und erlaubt die Feinabstimmung komplexer Systeme während des Rennens. Hauptfunktionen der Drehregler sind:

  • Bremsbalance: Verschiebung der Bremskraft zwischen Vorder- und Hinterrädern, von 50 bis 60 Prozent vorne, um ein Blockieren bei Verzögerung von 300 km/h zu verhindern.
  • Elektrische Leistung: Steuerung der elektrischen Motorleistung, Rekuperation von bis zu 4 Megajoule pro Runde oder Einsatz von 120 Kilowatt für Geschwindigkeitsschübe.
  • Kraftstoffmischung: Einstellen der Verbrennung im Motor von sparsam bis aggressiv, was Leistung und Verbrauch beeinflusst.
  • Reifeneinstellungen: Optimierung der Reifenleistung mittels Computerkarten, zur Bekämpfung von Hitze bis 110 Grad Celsius.

Diese Regler kommunizieren mit dem Bordcomputer und aktualisieren Einstellungen in 0,01 Sekunden, um z. B. ein Schleudern durch Verschiebung der Bremsbalance zu vermeiden. Sie kosten je 2.000 Pfund und werden alle 5.000 Kilometer überprüft, um Zuverlässigkeit zu gewährleisten.

Schaltwippen: Kontrolle über Getriebe und Kupplung

Zwei Schaltwippen aus Carbonfaser hinter dem Lenkrad steuern die Gänge – eine fürs Hochschalten, eine fürs Runterschalten – und bedienen ein 8-Gang-Getriebe, das in 0,005 Sekunden schaltet. Jede Wippe wiegt 100 Gramm, hält 10.000 Schaltungen stand und wird hydraulisch mit 50 bar Druck betrieben. Eine dritte Wippe darunter betätigt die Kupplung, insbesondere beim Rennstart, wobei sie 1.200 Newton freisetzt, um in 2,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen.

Die Wippen erfordern nur etwa 15 Newton Kraft beim Betätigen, um Ermüdung über 70 Rennrunden zu reduzieren. Ihr Design verhindert Fehler, mit einem 5-Millimeter-Hub für präzise Schaltungen über festgelegte Getriebeübersetzungen. Ein Satz kostet 5.000 Pfund und wird alle 10 Rennen neu verkabelt.

Zusätzliche Funktionen: Mehr als nur Fahren

Das Lenkrad regelt sekundäre Aufgaben zur Unterstützung der Rennstrategie und der Bedürfnisse des Fahrers:

  • Trinksystem: Liefert 0,5 Liter Flüssigkeit aus einer Cockpitflasche mit 10 ml pro Sekunde zur Hydrierung bei Hitze.
  • Neutral-Schalter: Entkoppelt sofort die Gänge bei Stillstand oder Unfällen, in 0,2 Sekunden rückstellbar.
  • Launch Control: Stellt die Kupplung für den Start ein, vor dem Rennen optimiert und danach gemäß FIA deaktiviert.
  • Datenlogger: Initiiert die Aufzeichnung von 500 Gigabyte Daten zu Reifenverschleiß oder Motorleistung zur späteren Analyse.

Ein Multifunktions-Drehregler stellt über 20 Parameter wie Fahrwerkshöhe oder aerodynamisches Gleichgewicht ein, was in 0,1 Sekunden dem Computer gemeldet wird. Farbliche Lichter blinken bei 14.000 U/min und unterstützen Gangwechsel um 0,05 Sekunden zu optimieren.

Ergonomie und Individualisierung

Jedes Lenkrad ist auf den Fahrer zugeschnitten, mit Griffen, die an dessen Handform angepasst sind, um unter hohen Kräften Komfort zu bieten. Knöpfe und Regler sind in Abständen von 5 bis 10 Millimetern platziert, passend für behandschuhte Finger, um fehlerfreie Bedienung zu gewährleisten. Teams fertigen 6 bis 8 Lenkräder pro Saison, bei Gesamtkosten von 300.000 Pfund, und tauschen sie alle paar Rennen aus, um Zuverlässigkeit zu wahren. Die Carbonhülle widersteht Torsionskräften bis zu 100 Newton, während FIA-Regeln die maximale Anzahl an Bedienelementen auf 30 beschränken.

Sicherheit und Integration

Sicherheit bestimmt das Design des Lenkrads – der Schnellverschluss ermöglicht im Ernstfall die Abnahme, eine Regel seit 1999. Die 0,5 Kilogramm schwere Verkabelung ist über einen 50-Pin-Stecker verbunden und für 1.000 Anwendungen ausgelegt. Backup-Schaltkreise für kritische Funktionen wie Funk oder Tempolimiter verhindern Ausfälle – mit nur 0,01 % Risikowahrscheinlichkeit pro Rennen. Das Lenkrad passt unter den Titan-Halo und beeinträchtigt nicht die Sicht des Fahrers.

Technische Meisterleistung in Aktion

Das 1,3 Kilogramm schwere Formel-1-Lenkrad bündelt 25 Bedienelemente – Knöpfe, Drehregler, Wippen – zu einer Gesamtschnittstelle für ein 1.000-PS-Auto. Es schaltet Gänge, justiert Bremsen und kontrolliert elektrische Energie in Millisekunden – und zeigt dabei wichtige Daten an. Mit einem Preis von 50.000 Pfund vereint es Ingenieurskunst und Fahrinstinkt – jede Rennrunde ist so ein Gleichgewicht zwischen Geschwindigkeit, Strategie und Kontrolle.

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Formel 1 Lenkrad FAQs

Welche Funktionen steuert das Formel-1-Lenkrad?

Das Formel-1-Lenkrad kontrolliert Lenkung, Gangwechsel, Bremsen, Beschleunigung und mehrere Fahrzeugsysteme – darunter Motorleistungsmodi bis zu 1.000 PS, Bremsbalance zwischen Front- und Hinterachse, elektrische Energieabgabe von 120 Kilowatt und aerodynamische Anpassungen wie ein 50 Millimeter großer Flügelklappenausschlag zum Überholen, gemäß den FIA-Technik-Regeln 2025. Es verwaltet über 20 Einstellungen – wie Reifenoptimierung, Kraftstoffeffizienz und Differenzialmoment – über Knöpfe und Regler, während ein zentrales Display Geschwindigkeit, Rundenzeiten und Systemwarnungen zeigt.

Was ist die Lenkradregel in der Formel 1?

Die Lenkradregel in der Formel 1, gemäß den technischen Vorschriften 2025 der FIA (Artikel 12.8 und 14.3), verlangt, dass das Lenkrad eine vom Fahrer abnehmbare Carbonfaser-Nabe ist, etwa 1,3 Kilogramm schwer, mit einem Schnellverschlussmechanismus, der in 2 Sekunden lösbar ist, und einem Aufprall von einem 8-kg-Objekt bei 7 m/s ohne Verformung standhält. Es muss Funktionen für Gangwechsel, Kupplung, Motormodi und Sicherheitsmerkmale wie Tempolimiter enthalten und auf 30 Steuerfunktionen begrenzt sein. Das Lenkrad ist über einen 50-Pin-Stecker verbunden und überträgt über 100 elektrische Signale zuverlässig bei 300 km/h, mit festgelegten Backup-Leitungen gegen Ausfall im Rennen.

Wie funktionieren die Schaltwippen am Lenkrad eines F1-Autos?

Die Schaltwippen eines Formel-1-Lenkrads bestehen aus leichter Carbonfaser, wiegen je 100 Gramm und steuern Gangwechsel sowie Kupplung über ein hydraulisches System. Sie ermöglichen einen nahtlosen Betrieb des 8-Gang-Getriebes eines 798 Kilogramm schweren Autos gemäß Artikel 9.3 der FIA-Technik-Regeln 2025. Die rechte Wippe schaltet hoch, die linke herunter – jede Bewegung erfolgt in 0,005 Sekunden unter 1.000 Newton Drehmoment, während die dritte Wippe die Kupplung bedient und 1.200 Newton in 0,1 Sekunden freigibt, um in 2,5 Sekunden 100 km/h zu erreichen. Verbunden mit dem Fahrzeugcomputer über 50-bar-Aktuatoren reagieren die Wippen mit 10–15 Newton Fahreraufwand und halten 10.000 Zyklen über 24 Rennen aus.

Warum nutzen Formel-1-Fahrer personalisierte Lenkräder?

Formel-1-Piloten nutzen personalisierte Lenkräder, um optimale Kontrolle und Komfort zu gewährleisten, individuell angepasst an Handgröße, Griffstärke und Fahrstil. Jedes Carbonfaserlenkrad wiegt 1,3 Kilogramm und verfügt über silikongeformte Griffe sowie eine speziell gestaltete Knopfanordnung (mit 5–10 mm Abstand), um 25+ Funktionen wie Gangwechsel, Bremsbalance und 120-kW-Boost fehlerfrei zu bedienen.

Übersetzung aus dem englischen Artikel “How Does The Formula 1 Steering Wheel Control The Car?

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